DeSantis steigt aus Präsidentschafts-Wahlkampf aus – Trumps Comeback zum Greifen nahe
Floridas Gouverneur und republikanischer Trump-Herausforderer Nr. 1 Ron DeSantis ist draußen: Er beendete seine Vorwahlkampagne und unterstützt jetzt Trump. Was das für Trump, dessen verbleibende Rivalin Haley und DeSantis' politische Zukunft bedeutet: Eine Analyse.
Ron DeSantis steigt aus – am Sonntag beendete er seine Kampagne um die Präsidentschaftsnominierung der Republikaner und erklärte seine Unterstützung für den Favoriten Donald Trump. Das wirft die Vorwahlen noch einmal durcheinander. Wenige hätten wohl gedacht, dass DeSantis so schnell aussteigt, aber wie bereits in der Vergangenheit hier analysiert, war die Vorwahl in Iowa seine letzte echte Chance. Und da kam DeSantis nur auf einen abgeschlagenen zweiten Platz.
Besonders trifft sein Ausstieg nun wohl Nikki Haley – für sie, die nun einzig verbleibende Trump-Rivalin im innerparteilichen Rennen, ist die kommende Vorwahl in New Hampshire die beste Chance, doch Trump noch irgendwie Konkurrenz zu machen. Und ausgerechnet zwei Tage vor der Vorwahl dort unterstützt DeSantis jetzt Trump.
Das könnte Trump nach Iowa, nun auch in New Hampshire über die 50-Prozentmarke bringen. In anderen Staaten sind seine Werte in Umfragen nur noch höher. Es bräuchte jetzt ein politisches Wunder für Haley, um doch noch gegen Trump zu siegen. Dessen Comeback ist jetzt eigentlich sicher.
Und auch das Weiße Haus ist wieder in Reichweite – in Umfragen führt er zuletzt in fast allen entscheidenden Swing States. Aber davon alleine sollte man sich nicht täuschen lassen: Schon 2022 hatten Republikaner es mit einem unbeliebten Gegner und guten Umfragen für ihre Partei zu tun und fuhren in den Zwischenwahlen zum Kongress doch fast ausschließlich enttäuschende Ergebnisse ein.
Am Ende zählt nur das Wahlergebnis. So auch für DeSantis. Nachdem er in Iowa nur ein respektables, aber kein überragendes Ergebnis gegenüber dem Favoriten Trump lieferte, war klar, dass er keine Chance mehr hat. Iowa war seine beste Chance. Insofern ist es nur konsequent, jetzt aufzuhören.
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Das unterstreicht er jetzt auch nochmal mit seiner Unterstützung. Also in vier Jahren ein neuer Versuch für DeSantis – diesmal vielleicht mit einem besseren Team? Gut möglich. Nur sein Gouverneursamt ist er bis dahin los. Das endet 2026. Wiederwahl per Verfassung ausgeschlossen. Trotzdem ist der Name DeSantis nicht raus aus Spekulationen auch für diese Gouverneurswahl: In frühen Umfragen um die Gouverneurs-Nominierung der Republikaner dort führt ausgerechnet seine Frau Casey mit großem Vorsprung, die in seinem Wahlkampf eine prominente Rolle spielt. Begründet er damit eine DeSantis-Dynastie? Das ist erstmal alles wildeste Spekulation, zeigt aber sein politisches Gewicht in dem einstigen Swing State.
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Er ist ja noch jung und kann locker 2028 antreten, alles kein Thema.
Trump wird US Präsident, Maaßen deutscher Kanzler, und Weidel Innenministerin.
Damit könnte ich leben 😉
Dann haben endlich die Öffentlichen wieder Grund, Gift und Galle zu speien. Jetzt werden sie beginnen sich „einzuschießen“, auf Donald und die alten weisen Männer.🙈
ein politisches wunder fuer haley?
da sollte sich doch was machen lassen.
der deepstate , der auf kriegstreiberin und ueberwachungsbefuerworterin haley angewiesen ist, wird sicher einen ausweg finden.
Gute Entscheidung. Er ist jung und kann noch oftmals antreten!
Bei de Santis habe ich mich von Anfang an gefragt –
wenn auch lediglich aus einem Halbwissen heraus,
was die US-amerikanischen Verhältnisse betrifft -,
warum der sich das jetzt schon antut, er ist doch noch
sooo jung. Kohl hatte damals auch aus genau diesen
Überlegungen heraus dem an Selbstbewußsein kaum
zu überbietenden Strauß den Vortritt gelassen – die
Älteren werden sich erinnern. Für den Bajuwaren gab’s
ja bekanntermaßen kein glückliches Ende, bei Trump
hoffe ich auf das genau Gegenteil. So viel Bekennermut
sollte schon sein dürfen.
Danke für Ihre Analyse, werter Herr Thormann.
Da werde sicherlich noch weitere Verblendete gebraucht, um auf den Strassen das kümmerliche Niveau ihrer Bildung zur Schau zu stellen.