Jugendslang
„Slay“ und „Drippy AF“: FDP irritiert mit TikTok-Video
Die FDP will mit einem Kurzvideo offenbar junge Wähler anwerben – doch das ganze endet im peinlichen PR-Desaster. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr führt Zuschauer durch den Bundestag und wirft wahllos mit Jugendwörtern um sich.
							„POV: GenZ-Mitarbeiter schreibt das Skript“ – unter diesem Titel hat die FDP am Dienstag auf ihrem TikTok-Account ein Kurzvideo veröffentlicht. Es zeigt den Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion Christian Dürr, der die Zuschauer durch verschiedene Räumlichkeiten des Deutschen Bundestags führt. Allerdings nicht irgendwie, sondern unter der krampfhaften Verwendung von vermeintlichen Jugendwörtern. Man versucht offenbar, witzig zu sein und sich bei den jungen Wählern, der „GenZ“, beliebt zu machen – doch das Ganze endet in einer peinlichen PR-Flaute. Es erinnert an eine billige Kopie der TikTok-Videos von Emilia Fester.
Das Video beginnt mit den Worten: „Willkommen im Bundestag. Hier, wo der Real Tea stattfindet. Und das nicht auf lowkey, sondern full power. Hier wird delivered!“. Es geht weiter: „Da sitzen alle Abgeordneten“, Dürr zeigt auf ein Bild des Plenums, „quasi die Squad-Goals der Politik“ – „Slay“, heißt es dazu von Dürr. Dann kommt er zu den Regierungsmitgliedern. Das sind für Dürr die „OGs“, die versuchen würden, „die Vibes stabil zu halten“. Die „Energy“ von ihnen wäre „mad“.
Christian Lindner, Finanzminister und Bundesvorsitzender der FDP, sei ebenfalls ein besagter „OG“, was so etwas wie ein Original bedeutet. Reden des FDP-Chefs wären „purer Slay“, die Anzüge des Finanzministers „drippy AF“, also sehr stilvoll. Er liefere „lit“ ab; wenn er redet, würden „immaculate Vibes“ entstehen.
Zuletzt verspeist Dürr noch eine Bockwurst, die „anders hittet“ in der Kantine, die Dürr als „den Spot, wenn man hangry ist“ beschreibt. Erst dann sagt Dürr „Spaß beiseite“, was wenig überzeugend klingt, um dann auf die Wichtigkeit des Bundestags für die Zukunft von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu kommen. Doch auch in diesem Teil des Videos geht die Nennung wahlloser Jugendwörter einfach weiter. „No Cap“, der Bundestag ist sehr wichtig, er hat „Vibes“.
						
„No Cap“, der Bundestag ist sehr wichtig, er hat „Vibes“.
Wenn alles easy läuft, müssen Dürr und seine krassen Homies ihren cringen Shit ab kommendem Herbst nicht nur fernab der Regierungsbank sondern komplett außerhalb des Bundestags zelebrieren.
So klingt Verzweiflung. Realsatire pur.
peinlich, zum fremdschämen. die jungen menschen, die das letzte mal fdp wählten und sich davon eine gemässigte c politik erhofften, wurden wie alle anderen fdp wähler komplett enttäuscht und werden diese rückgratlose partei nicht mehr wählen. ein pseudo-hippes video ersetzt keine gute und versprochene politik. die heutige fdp braucht kein mensch und gerade jetzt wäre eine echte liberale freiheitspartei wichtiger denn je…chance verpasst.
Ich kenne das Video nicht und habe nur den Bericht hier auf „Apollo-News“ gelesen. Das reicht mir vollkommen. Mein Gott, ist das peinlich! Jugendliche sind nicht einfach. Als Erwachsener wird man bei ihnen nur ernst genommen, wenn man authentisch ist. Man muß nicht so sein wie sie, man muß nur echt sein. Und wenn sie spüren, daß der komische Alte ihnen zuhört und sie verstehen will, hat man schon viel erreicht. Man darf ihnen auch widersprechen. Sie akzeptieren das, wenn sie dabei Wohlwollen spüren. Eines darf man aber niemals tun: so tun, als wäre man einer von ihnen. Das Unechte und Unwahrhaftige dieser Anbiederung spüren sie sofort. Daraus folgt Ablehnung. Wenn man mal kurz darüber nachdenkt, ist das auch vollkommen logisch.
Helau und Alaaf!
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Gut das die bald weg vom Fenster sind. Vielleicht denken sie dann mal nach was man so als Unsinn von sich geben kann.
Peinlich. Was wohl Genschman (der letzte beeindruckende FDP-Politiker, wer kennt den noch?) dazu gesagt hätte?